"Wenn unsere Kapazität erschöpft ist, müssen wir sofort reagieren. Das heißt, wir brauchen eine Maschine sofort, wenn der Auftrag da ist. Deshalb hat bei uns als Lohnverzahner der einen großen Vorteil, der innerhalb kurzer Zeit liefern kann", so nüchtern sieht Geschäftsführer Hans-Ludwig Ringhoffer die Tatsache, dass er seit Jahren eng mit der Emag-Gruppe zusammenarbeitet.
Mit fünf CNC-Wälzfräsmaschinen des Typs 200 und 300 (insgesamt mit den konventionellen Maschine sind es acht) von Koepfer sowie vier Standard-Vertikaldrehmaschinen des Typs VL 3 und VL 5 von Emag ist man im Baden Württembergischen Kohlberg bestens aufgestellt. Mit dem jüngsten Spross, der Koepfer Wälzfräsmaschine 300, lassen sich alle denkbaren Verzahnungsaufgaben bis Modul 4 verwirklichen. Die Maschine verfügt über neun aktivierte Achsen und gilt auf Grund des Mineralbeton-Maschinenbettes mit Wälzlagerführungen in den Linearachsen als thermisch äußerst stabil.
Dass die Maschine die entsprechende Steifigkeit an Reitstock und Hauptspindel für höchste Spann- und Bearbeitungskräfte mitbringt, davon sind die Verantwortlichen bei Ringhoffer ausgegangen. Besonders wichtig aber ist in Kohlberg die Automation, denn es gilt der Grundsatz: Nur durch eine Mehrmaschinenbedienung kann man wirklich produktiv sein. Dabei müssen allerdings alle Umrüstvorgänge innerhalb einer halben Stunde realisierbar sein. Verständlich, denn statt der Großserien sind es meist Losgrößen zwischen 50 und 500 Stück bei einer großen Variantenvielfalt. Dass alle Maschinen so schnell und einfach zu rüsten sind, hat zumindest bei den Koepfer-Maschinen damit zu tun, dass bei der Entwicklung der Maschinen alle Anforderungen der Verzahnungsspezialisten umgesetzt werden konnten. So wurde beispielsweise ein Spannproblem gemeinsam gelöst.
Bei den Highlights wurden auf alle Koepfer-Spezialitäten zurückgegriffen
Konkret ging es darum, dass bei Ringhoffer ein eigens entwickeltes Spannkonzept auf die Verzahnungsmaschinen übertragen werden sollte. Hierfür war eine Abänderung des Grundkörpers notwendig. Eine andere Forderung war eine spezielle Form der manuellen Beladung. Ansonsten aber war die Standardzuführung der Maschinen mit 50 bis 100 Stück, je nach Werkstücklängen, ausreichend. Bei den Highlights der Maschine hat man dann freilich auf nahezu alle verfügbaren Koepfer-Spezialitäten wie dem Schälwälzfräsen oder dem automatischen Einmitten zurückgegriffen. Wie das Unternehmen Ringhoffer zeigt, lassen sich Rüstzeiten allerdings nicht nur durch die individuelle Auslegung der Automation, sondern auch durch eine intelligente Fertigungsteuerung erzielen. So bleiben beispielsweise im Normalfall die harten Spannbacken für die Schruppbearbeitung in der Maschine und die Fertigbearbeitung wird auf einer anderen Maschine durchgeführt.
10.2010
Aus: Fachmagazin "NC-Fertigung"
Internetquelle: http://www.industrieforum.net